Bei dem Berger des Pyrénées handelt es sich um eine ursprüngliche Rasse, die über Jahrhunderte von den Schäfern und Bauern in den Pyrenäen entwickelt wurde, um vor allem Schafe, aber auch gemischte Herden, welche nebst den Schafen auch aus Ziegen, Schweinen und Rindern bestehen konnten, zu hüten.
Zum Hüten der Herden wurden Hunde bevorzugt, welche diese Aufgabe ohne ständige Anleitung ihres Meisters bewältigen konnten und welche schnell begriffen, was von ihnen verlangt wurde. Zudem mussten sich diese Hunde gegenüber den zu hütenden Tieren, welche um ein vielfaches grösser sein konnten als die Hunde selber, durchsetzen. Daraus entstanden Hütehunde mit einem hohen Mass an Intelligenz, Energie, Mut und Durchsetzungsvermögen. Da das Leben im Hochgebirge auch für Hunde nicht ungefährlich war, entwickelten sie auch ein hohes Mass an Vorsicht, Wachsamkeit und Misstrauen gegenüber allem unbekannten.
In den Pyrenäen wurde zum Schutz der Herden vor Raubtieren, wie Wölfen, Bären und Luchsen, schon seit jeher grosse, kräftige Herdenschutzhunde, die Montagne des Pyrénées, eingesetzt. Aus diesem Grund konnten die Hütehunde auch um einiges kleiner und leichter sein, als diejenigen Schäferhunderassen, die nebst dem Hüten der Herde auch noch die Aufgabe hatten, diese gegen Raubtiere zu verteidigen.
Dabei wurden die Hunde nicht nach den heutigen Massstäben der Rassehundezucht gezüchtet. Das Aussehen der Hunde war damals zweitrangig. Alleine die Arbeitsleistung für die zu erfüllende Aufgabe zählte. Ein ähnliches Aussehen kam dadurch zustande, dass die Hunde wegen den damals fehlenden Reisemöglichkeiten mit Hunden aus der Region verpaart wurden, so dass sich mit der Zeit auch im Aussehen ein einheitlicher Typ entwickelte.
Der Berger des Pyrénées wird heute in zwei Arten gezüchtet, den langhaarigen Museau Normal und den Face Race, welcher vor allem am Kopf kürzeres Haar aufweist. Beide besitzen bei der FCI einen eigenen Standart.
Bei beiden handelt es sich um relativ kleine und leichte Hütehunde, mit grosser Energie, Temperament und Ausdauer. Sie besitzen auch einen ausgesprochenen Arbeits- und Gehorsamswillen. Ebenso besitzt er eine hohe Intelligenz zum Lösen von Aufgaben.
Auch seine Wachsamkeit, seine Vorsicht und sein Misstrauen gegenüber allem Unbekannten hat er sich bis heute bewahrt. Diese Eigenschaften, die früher in den abgeschiedenen Gebieten der Pyrenäen sicher wünschenswert waren, werden in der heutigen Zeit teilweise als eher unerwünscht empfunden. Durch frühzeitige Gewöhnung an die Umwelt, wird ein Berger des Pyrénées ein problemloser Begleiter, welcher sich selbst in hektischem, urbanem Gebiet durchaus zurechtfindet.